Colours of Bollywood
  Kuch Kuch Hota Hai - Review
 

Kuch Kuch Hota Hai

 
Indien 1998, Yash Raj Films

Darsteller:
Shah Rukh Khan, Kajol, Rani Mukherjee, Salman Khan

 

ein BildSTORY:
Rahul Khanna (Shah Rukh Khan) ist ein Schwerenöter, wie er im Buche steht. Allerdings einer mit weichem, sensiblem Kern hinter rauer Schale. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, beinahe jedem Mädchen an seinem College eines seiner Freundschaftsbänder zu verehren. Nur bei Tina (Rani Mukherjee), der schönen Tochter des Direktors, stößt er auf Widerstand.
Doch Rahul hat auch seine guten Seiten und eine davon heißt Anjali Sharma (Kajol), die so burschikos wie gnadenlos ehrlich sein kann, vor allem ihm gegenüber. Anjali und Rahul sind die besten Freunde, gehen zusammen durch Dick und Dünn, sind manchmal wie Hund und Katz und doch unzertrennlich.

"Liebe ist Freundschaft." Rahuls Worte öffnen Anjali die Augen. Sie erkennt, dass Rahul längst schon mehr für sie ist als nur ihr bester Freund. Doch diese Erkenntnis kommt zu spät, denn Rahul hat sich in Tina verliebt. Todunglücklich und überstürzt bricht Anjali das College ab und reist nach Hause, ohne sich zu verabschieden. Ihre Spuren verlieren sich.
Rahul und Tina heiraten schließlich und bekommen eine Tochter, die sie Anjali nennen - in liebevoller Erinnerung an ihre einstige, verlorene Freundin. Doch nur wenige Tage nach der Geburt stirbt Tina. Sie hinterlässt ihrer gemeinsamen Tochter acht Briefe, von denen das kleine Mädchen an jedem Geburtstag einen erhalten soll.
Acht Jahre sind seit Tinas Tod vergangen und wie in den letzten Jahren zuvor erhält Klein-Anjali diesmal den letzten Brief ihrer Mutter, in dem Tina ihrer kleine Tochter alles über sich, ihren Vater und...Anjali erzählt. Dem Brief liegt eine Fotografie von Anjali bei und Tina bittet ihre kleine Tochter, die einstig beste Freundin und einzig wahre Liebe ihres Vaters zu finden und die beiden wieder zusammenzubringen.

REVIEW:
TASCHENTUCHALARM! Abgesehen von "Kal Ho Naa Ho" habe ich bei noch keinem Bollywood-Film meine Kleenex-Box so innig umarmt wie bei "Kuch Kuch Hota Hai". Die menschliche Kreatur ist so entsetzlich schwach, wenn es um mitgefühlte Emotionen geht, und bei diesem Streifen war ich definitiv das schwächste Glied einer ellenlangen Kette Kuch-Kuch-Hota-Hai-Anhänger.
KKHH ist ein Film über alltägliche Lebenssituationen, über Schicksalsschläge und Liebeswirrungen, wie sie jedem von uns begegnen können oder gar schon sind. Kuch Kuch Hota Hai ist mein Lieblingsfilm (und wird es immer sein), mein unumstrittener Favorit, der mich auch heute noch, nach zigmaligen Anschauen, so tief berührt, dass ich Tage brauche, um mich von der emotionalen Talfahrt zu erholen.

Der Film selbst ist meiner Meinung nach liebevoll inszeniert und makellos umgesetzt. Es gab nicht eine Sequenz, die ich als langweilig angesehen hätte (außer den schweigsamen Jungen mit der Violine - den fand ich überflüssiger als Johny Lever, und das will was heißen).
Genau genommen untergliedert sich KKHH in drei Teile. Der Anfang konzentriert sich sehr geschickt und szenenintensiv auf die Vaterfigur Rahul (keine Frage, Shah Rukh geht in seiner Vaterrolle komplett auf) und dessen Tochter Anjali, um den Zuschauer auf das Kommende vorzubereiten. Spätestens hier kommt die Kleenexbox das erste Mal zum Einsatz, um die wunde Seele zu verarzten. Ich erinnere da nur an die zu Tränen rührende Schulfest-Szene, wo Klein-Anjali den Begriff "Mutter" erklären soll. Das Mädchen, das in dem Film Shah Rukhs Tocher spielt, ist unglaublich gut und herzig.
Dann gibt es einen Schnitt und es wird die Zeit im College eingeblendet. Ich hatte dabei oft den Eindruck, dass Shah Rukh diese besonders genossen und seine eigene Schulzeit Revue passieren lassen hat.
Schließlich kommt der letzte, der entscheidende Teil zum Tragen, in dem letztlich auch Salman Khan auftaucht. Hier und in "Chori Chori Chupke Chupke" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch wenn es eine eher kleine Rolle war, so hat er sie doch gut und glaubwürdig ausgefüllt. Was ich besonders toll fand, war, dass man auch die Gefühle der "Nebendarsteller" – nämlich Tinas Vater und Rahuls Mutter – nicht außer Acht gelassen und stattdessen ihren Verlust und ihren Part mit eingebaut hat. Das gab KKHH eine besonders familiäre und glaubwürdige Note, ohne die der Film vielleicht nicht funktioniert hätte.
Für Shah Rukh und Kajol mag es ihr intensivster und schönster Film gewesen sein, der beide und nicht zuletzt auch die Zuschauer mitgerissen hat. Keiner kann so wunderbar Gefühle ausdrücken wie die beiden, egal ob Heiterkeit, Enttäuschung oder Traurigkeit.

Auf jeden Fall ist es ein Hochgenuss par Excellenze, sich "Kuch Kuch Hota Hai" anzusehen. Die kleine Anjali ist fantastisch, Shah Rukh und Kajol grandios, Salman und Rani wunderbar. Im Interview (auf der Bonus-DVD) mit Karan Johar, drücken Kajol und Shah Rukh beinahe einstimmig aus, dass für sie die Szene auf der Bank im Ferienlager von Simlak die emotional intensivste war. Nun, darüber ließe sich streiten, für mich war es in jedem Fall die Abschiedsszene zwischen Rahul und Anjali auf dem Bahnhof. 

P.S.: Wer die Möglichkeit hat und mindestens genauso leicht verrückt ist wie ich, sollte sich KKHH unbedingt im Original (mit UT) ansehen. Schon allein Ranis Stimme wegen. Nur so bekommt man die feinen Nuancen der Stimmen und Stimmungen mit, die bei einer Synchronisation - so gut sie auch sein mag - doch ein wenig verloren gehen.
Apropos Ranis Originalstimme: Ich habe einmal gelesen, dass die indischen Filmbosse ursprünglich wolte, dass ihre "ungewöhnliche" Stimme für das indische Kino synchronisiert werden sollte. Ein Glück für uns alle, dass nie etwas daraus geworden ist .

Written by Tum
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